2015-08-24-inBerlinBlog-Ullrich
Nein – Kleinmachnow liegt nicht in Berlin hat aber erstaunliches zu bieten.
Hier gibt es den Teltowkanal, der die Untere Havel Wasserstraße mit der Oder-Havel Wasserstraße verbindet.
In Kleinmachnow gibt es eine sehenswerte Schleuse, die den Höhenunterschied der Wasserstraßen überwindet.
Die kleine Geschichte geht so:
Vor einigen Jahren fuhren wir auf einem Kreuzfahrtschiff und haben ein anderes Paar aus Bremen kennen gelernt.
Da es auf solchen Schiffen oft recht langweilig zu geht, haben wir uns mit diesem Paar angefreundet. Lothar – so hieß der Mann stellte sich als Seefahrer vor, was mich natürlich sofort interessierte. Er fuhr recht oft Bremen Yokohama auf einem 300m Containerschiff.
Einige Monate später gab es einen Besuch der Beiden in Kleinmachnow und eine der Sehenswürdigkeiten hier ist unsere Schleuse.
Als Lothar die Schleuse besichtigte sagte er: “Die sieht ja aus wie in Panama”. Lothar Du spinnst, war meine Antwort, Da meldete sich ein Mann zu Wort, der zufällig hinter uns stand. Er war nämlich der Sontag-Vormittag-Schleusenführer. Er rief: “Ja das stimmt – diese Schleuse aus dem Jahre 1906 war die Spitze der damaligen Ingenieurskunst und diente als Muster für die Panama-Schleuse.
Es folgten einige Erklärungen, die man sich am Besten direkt vor Ort im Original anhört und dabei die kleine Ausstellung betrachtet.
Sie wissen sicherlich, dass es im Panamakanal viele Schleusen gibt, die täglich von großen Schiffen befahren werden.
Aber das das Muster für den Bau der Panama-Schleuse(n) in Kleinmachnow zu besichtigen ist wissen manche nicht.http://www.wsa-berlin.wsv.de/wasserstrassen/schleusen/schl_kleinmachnow/ –>
Die Schleuse -Baujahr 1906 ist dies aus besonderen Gründen auch ein Wassersparmodell. Denn wenn man wie in Panama über einen Berg schleusen muss, entsteht die Frage, wie kommt man an dem höchsten Punkt an Wasser. Hier haben wir eine Schleuse, die schon einmal fast die Hälfte des Wassers mit der immer noch modernen Windkesseltechnik spart. Und Energie dazu.
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Zitat aus dem Schleusenflyer:
Am 22. Dezember 1900 erfolgte der erste Spatenstich im Park von Babelsberg. Zeitweise waren über 10.000 Arbeiter aus sechs Nationen am Bau des 37,83 km langen Kanals von Berlin-Grünau bis Potsdam beschäftigt. Nach nur sechs Jahren Bauzeit weihte Kaiser Wilhelm II. den Teltowkanal am 2. Juni 1906 ein. Die Yacht „Alexandria“ mit Kaiser Wilhem II. anlässlich der Einweihungszeremonie Die Spree- und die Havelhaltung haben eine mittlere Höhendifferenz von 2,74 m, welche durch die Schleuse Kleinmachnow überwunden wird. Diese wurde in den Jahren 1902-1905 als Doppelkammer-Sparschleuse errichtet. Eine Besonderheit dieser Zeit war das für die Befüllung und Entleerung der Kammern verwendete Prinzip der Hotoppschen Heber. Hierbei wird durch einen erzeugten Unterdruck (zwei grüne Saugkessel auf der Mittelmole im Unterwasser) zum Befüllen der Kammer über die Heber am Obertor Wasser in die Kammer „gesaugt“ bzw. beim Entleeren der Kammer über die Heber am Untertor das Wasser aus der Kammer in das Unterwasser abgelassen. Auch die Kammern untereinander waren mit einer Heberleitung verbunden, so dass eine jede der anderen als Sparbecken diente.
~~~~~~~~~~~~~~ Zitat Ende.
Wem das zu technikaffin ist, der schaue sich die wunderschönen Bilder an oder macht vielleicht selbst einmal eine Bootsfahrt durch den Kanal.
(Eine Bootsfahrt mit einem guten Führer ist vermittelbar).
Ein Stück weiter in Teltow entsteht dazu eine neue Marina für Sportboote so dass auch der Wasserwanderer auf seine Kosten kommt.
Stadt Teltow aktuelles zur Marina